samstag / 30. april
19.00 Uhr

Redoutensaal


dienstag / 3. mai
20.00 Uhr
Tafelhalle

// ca. 60 min

 

Klaus Obermaier, Österreich
Apparition

Eine Produktion von: Ars Electronica Festival Linz, South Bank Centre London, Singapore Arts Festival.

Wie sieht Choreografie aus, wenn Software ihr Partner ist? Wenn sich virtuelle und reale Bilder den gleichen Raum teilen? Wenn alles, was sich auf der Bühne bewegt, gleichzeitig interaktiv und unabhängig ist? Und kann jede Form, Tanz oder Stillstand, in eine kinetische Projektionsfläche transformiert werden? Eine riesige Leinwand, auf der Videoprojektionen voll suggestiver Kraft ablaufen, die zur Verwirrung des Sehsinnes beitragen. Lichtbänder in enormer Geschwindigkeit scheinen sich dreidimensional in unendliche Tiefen zu bewegen. Die Tänzer sind Projektionsfläche für Filmbilder, die exakt auf die jeweiligen Bewegungen abgestimmt sind: auf ihren Körpern wird imaginiert, gezeichnet, geschrieben, manchmal wird der scheinbar wehrlose Körper eingewickelt, gestaucht, gestreckt, zu Boden geworfen. Stroboskoplicht und dynamisch-rhythmischer Synthesizer-Sound verstärken den Sog. Die Grenzen zwischen Aktion und Reaktion verschwimmen.
„Apparition“ ist eine außergewöhnliche Tanz- und Medienperformance, deren ästhetisches Potenzial daraus entsteht, dass interaktive Technologien in eine Bühnenperformance integriert werden. Das Projekt wurde von dem in Wien lebenden Komponisten und Medienkünstler Klaus Obermaier in Zusammenarbeit mit dem Ars Electronica Futurelab entwickelt. Dem internationalen Team von Klaus Obermaier gehören u. a. die Londoner Tänzer Robert Tannion und Desireé Kongerød an, sowie die Interaction-Designer und Programmierer Christopher Lindinger, Robert Praxmarer und Peter Brandl. Das Analyse- und Motion-Tracking-System stammt vom Japaner Hirokazu Kato.
Klaus Obermaier – der schon 2001 und 2003 beim Internationalen Figurentheater-Festival gefeiert wurde – entwickelte die von ihm perfektionierte Ästhetik der Körperprojektion weiter, indem interaktive Technologien den Darsteller aus der Bühnenchoreografie lösen und eine digitale Medienperformance-Software Bild und Ton in Echtzeit generiert. Die Inszenierung basiert auf dem komplexen Zusammenspiel vieler Faktoren, einschließlich der physischen Fähigkeiten der Darsteller sowie der Dynamik der entstehenden Choreografie. Um dieses Zusammenspiel präzise wiedergeben zu können, baut das für die Generierung der Visuals für „Apparition“ entwickelte Echtzeitsystem auf Rechenprozessen auf, die das physikalische Modell der realen Welt simulieren. Die inhärenten kinetischen Eigenschaften dieser Simulationen führen zu der Ansicht, dass das gesamte interaktive System nicht nur eine bloße Ergänzung des Darstellers, sondern vielmehr ein potenzieller Partner während der Performance ist. „Apparition“ legt Wert auf die gegenseitige Beeinflussung von Darsteller und Berechnungs- bzw. Medienprozessen und trägt damit zur sich entwickelnden Ästhetik der interaktiven Bühnenperformance bei.
„Klaus Obermaier, der Frankenstein der Multimediakunst, hat wiederum durch diese durchaus auch sinnliche Symbiose von Mensch und Technik Wesen geschaffen, die zwischen körperlicher Präsenz und virtueller Auflösung agieren. Der David Copperfield der Illusion und Sinnestäuschung lässt auch Philosophisches einfließen, setzt den Gedanken des Eintauchens in das eigene Gehirn auf beeindruckende Weise um. Eine Stunde konzentriertes Zusehen und begeisterter Applaus.“ Oberösterreichische Nachrichten

What is choreography like when your partner is software? When virtual and real images share the same space? When everything moving on stage is independent and interactive at the same time? “Apparition“ is an exceptional dance and media performance, whose aesthetic potential derives from the integration of interactive technology in a stage performance.

Konzeption / Regie / Musik / Visuelle Effekte: Klaus Obermaier
Choreografie / Tanz: Robert Tannion, Desireé Kongerød
Interaktives Design / Technische Entwicklung: Peter Brandl, Jing He, Christopher Lindinger (Ars Electronica Futurelab), Hirokazu Kato (Osaka University)
Dramaturgische Beratung: Scott deLahunta

 

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