Nico
and the Navigators, Berlin
HELden und kleinMUT
Eine Produktion von Nico and the Navigators und
Sophiensæle, Berlin
In Koproduktion mit dem Donaufestival, Österreich
Der Name erinnert zunächst eher an eine Pop-Band, als an ein Theater-Ensemble:
Nico and the Navigators sind tatsächlich so etwas wie die Popstars
der deutschen Off-Szene. Seit der Gründung der Gruppe 1998 im Bauhaus
Dessau sind sie gern gesehene Gäste nationaler und internationaler
Theater und Festivals. Die Weltpresse ist sich einig: Nico and the Navigators
haben eine neue Theatersprache entdeckt. Nicola Hümpel, bei allen
Produktionen für Konzept, Regie und Kostüme verantwortlich,
realisierte bereits während ihres Studiums an der Hochschule für
Bildende Künste in Hamburg zahlreiche Performances und hat als Darstellerin
unter anderem in Achim Freyers „Teile der Bretter, die die Welt
bedeuten“ am Bauhaus Dessau mitgewirkt.
„HELden und kleinMUT“, die jüngste Produktion von Nico
and the Navigators, ist nach der Uraufführung in den Berliner Sophiensälen
im Oktober 2004 beim 14. Internationalen Figurentheater-Festival erstmals
als Gastspiel in Deutschland zu sehen. „HELden und kleinMUT“,
das sich mit privaten und kollektiven, mit aufgebauschten und verdrängten
Ängsten, mit Irrwegen, Fanatikern und den tragikomischen Zusammenhängen
zwischen Heroismus und Furchtsamkeit beschäftigt, bestreitet Nicola
Hümpel in nahezu kompletter Neubesetzung. Die Performer aus Frankreich,
Belgien, Österreich, Japan und den USA sorgen für neue Einflüsse
und Akzentverschiebungen. Doch Nicos typische Handschrift – eine
formbewusste Kombination aus Sprech- und Bewegungstheater mit surrealen
Anleihen und feinem Nerv für das Absurde – bleibt klar erkennbar.
Sie führt die Gruppe an die Ränder des Theaters: zwischen Tanz,
Farce und Tableau Vivant demonstriert sie mit choreografischer Akuratesse
abstrahierte Haltungen. „Wir wollen die menschliche Seele blank
legen“, sagt Hümpel über ihre Arbeitsweise, „alle
Schutz- und Festhaltemöglichkeiten wegnehmen, sodass der Darsteller
nur noch sein Gesicht hat, seine Existenz und seine zwei Sätze.“
„Die Arbeitsweise erinnert an Pina Bausch, und die Ergebnisse werden
denn auch oft als ‚Tanztheater’ beschrieben, andere nennen
es ‚Bildertheater’. Aber natürlich lässt sich dieses
aberwitzige Gebräu aus Alltag und Absturz in keine Schublade stecken.“
Die Zeit
The performances are coolly composed, they are
alert, clever and sly. Their Dada-like logic unites the universe and perception,
and the perspective resembles that of a somnambulist shortly before the
fall. Wonderful sentences like Morse code messages from out of the gutter
or from outer space announce that which nobody understands but which is
evident to everybody. The pop stars of the German fringe theatre scene
present their latest production at the 14th International Figurentheater-Festival.
Darsteller: Niels Bovri, Christoph Glaubacker,
Annedore Kleist, Anne Paulicevich,
Lajos Talamonti, Miyoko Urayama
Konzept / Regie / Kostüme: Nicola Hümpel
Regieassistenz: Jessica Glause
Musik: Steffen Martin, João Orecchia
Bühne: Oliver Proske
Licht: Peter Meier
Ton: Ivan Ayala
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