Gyula
Molnàr / Francesca Bettini, Italien
Yeti
für Kinder ab 8 Jahren und Erwachsene
// ohne Worte
„30. August. Höhe: 6.740 Meter. Temperatur: 37 Grad minus.
Der Gipfel liegt über uns. Wir sind mit den Kräften am Ende.
Seit drei Tagen nichts zu essen. William hat Hunger. Ich auch. Wir beschließen,
das Zelt für die Nacht aufzubauen. Draußen wütet der Sturm.
Ich wollte allein sein mit meinen Träumen – aber jetzt, wo
ich hier bin, fühle ich mich nur einsam... mit William, ja gut, mit
William...
Draußen ist irgendetwas, etwas bewegt sich... Ich habe es gesehen,
wie ein Fetzen Stoff, den der Wind heranweht. Bis zum Morgengrauen habe
ich gerätselt, ob es Wirklichkeit war oder das Ergebnis meiner Einbildung...“
„Yeti“ erzählt von den extremen Unternehmungen einer
ebenso lächerlichen wie heldenhaften Figur, von ihren Aktionen an
den Grenzen des Glaubwürdigen, an den Orten, an denen existenzielle
Fragen und Phantasie sich durchmischen, dort, wo der wilde, unfassbare
Yeti herrscht. „Gefesselt von den Wunderberichten über den
Yeti haben wir die Geschichte der Hochgebirgsexpeditionen durchforscht.
Das Himalaya-Epos hat uns nicht mehr losgelassen. Wir sind auf meist dramatisch
endende Ereignisse gestoßen, die immer nah am Tode sind, am Nichts,
am Sinn des Lebens… Es ist ergreifend, wenn sich die Spuren der
Bergsteiger in den riesigen Fußabdrücken des Yeti verlieren.“
Gyula Molnàr / Francesca Bettini
Gyula Molnàr und Francesca Bettini gehören zu den wichtigsten
Vertretern der internationalen Objekttheaterszene. Nach ihren erfolgreichen
Produktionen „Gagarin“ und „Nachtwandler“ –
ebenfalls beim 14. Internationalen Figurentheater-Festival in Erlangen
zu sehen – bei denen Francesca Bettini Regie führte und Gyula
Molnàr spielt, stehen die beiden in „Yeti“ jetzt wieder
gemeinsam auf der Bühne.
„Mit sparsamsten Mitteln ist dies alles in Szene gesetzt. Ein Bühnenbild,
das einem Fotostudio ähnelt: weißer Hintergrund, eine weiße
Plastikfolie auf dem Boden, chaotisch gefaltet, evoziert die Bilder von
Yetis lebensfeindlicher Heimat. Nichts Überflüssiges, Dekoratives
findet sich im Bühnenraum. Der bewusste Einsatz des Lichts, der zeichenhafte
Umgang mit Objekten und die bemerkenswert klare Ästhetik stützen
das feine, leichte Spiel von Francesca Bettini.“ double
30th August. Altitude:
6,740 metres. Temperature: minus 37 degrees Celsius. The summit lies above
us. Our strength is at an end. No food for three days. “Yeti”
tells of the extreme undertakings of a character, at the same time ridiculous
and heroic, of his actions at the limits of the believable, in places
where existential questions and imagination mingle, where the wild, unfathomable
Yeti rules.
Idee und Spiel: Gyula Molnàr und Francesca
Bettini
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