sonntag / 8. mai
18.00 Uhr

Glocken-Lichtspiele

// ca. 60 min

 

Kasoka, Berlin
Sacrés Sœurs

Mutimedia-Figurentheatercollage
Eine Koproduktion mit dem Alibi Collectief, Brüssel

Ein Markenzeichen von Kasoka ist, dass sie ihre Geschichten selbst erfinden und ausstatten, getreu dem Prinzip „Erinnern, denken, erzählen“. Dennoch ist der Partner von außen wichtig, der Regisseur, der animiert, kontrolliert, vielleicht auch mal bremst, damit die Ideen nicht ins Uferlose schießen. Der äußere Einfluss kam in diesem Fall vom belgischen Regisseur Pat van Hemelrijck, der es verstand, die Kreativität und das schauspielerische Talent der drei Ernst-Busch-Absolventinnen in einer wundervoll satirischen Parabel auf die Medienwelt zu bündeln. Alexandra Kaufmann, Eva Kaufmann und Melanie Sowa, die sich seit ihrem ersten Auftritt beim Internationalen Figurentheater-Festival 1995 in Erlangen eine feste Fangemeinde erspielt haben, überraschen dieses Jahr mit amüsanten „Clips aus der himmlischen TV-Fabrik“.
Drei heilige Schwestern befinden sich auf einem Beobachtungsposten, irgendwo auf der Erde, um IHN von da aus zu informieren. Sie dürfen den Raum nicht verlassen, sie dürfen nicht sprechen, sie dürfen nicht lügen und doch müssen sie IHN auf dem Laufenden halten und amüsieren. Das sind die Regeln. ER, der Züge von Big Brother trägt, blickt in Gestalt zweier großer Augen aus Monitoren auf die heiligen Schwestern herunter. Oder steht ER nicht doch für die Masse der Zuschauer, die nach mehr, nach schnellerer und sensationellerer Ware schreit? Für IHN sind die Schwestern die Fernsehstation „3 Zap“, sein eigener Privatsender, bei dem ER je nach Laune Nachrichten, Sport oder Kochsendungen bestellen kann. Die Schwestern haben genau drei Minuten Zeit, um das gewünschte Sendekonzept auf die Beine zu stellen. Wegen der auferlegten Schweigepflicht dient eine wirbelnde Collage von audiovisuellen Schnipseln, Papierschnipseln, Web Cam-Schnipseln und sonstigen Schnipseln als Kommunikationsgrundlage. So verfolgt jeder Zuschauer im Laufe des Abends seine „eigene Sendung“. Dieses gebastelte Programm läuft so lange weiter, bis ER einschläft. Eine kurzweilige Collage aus Handarbeit und neuen Medien.
„Sacres Sœurs liefert absurde Komik à la Monty Python. Das multimediale Spiel von Kasoka lebt vom permanenten Augenzwinkern.“ Berliner Morgenpost

You may not leave the room. You may not speak. You may not lie. And yet, you have to keep HIM informed and amused. Those are the rules. Three sacred sisters provide a bizarre TV programme for Big Brother in the world of the media.

Spiel: Alexandra Kaufmann, Eva Kaufmann, Melanie Sowa
Regie: Pat van Hemelrijck
Ausstattung: Pat van Hemelrijck, Kasoka
Technik: Werner Wallner