Kasoka, Berlin
Sacrés Sœurs
Mutimedia-Figurentheatercollage
Eine Koproduktion mit dem Alibi Collectief, Brüssel
Ein Markenzeichen von Kasoka ist, dass sie ihre Geschichten selbst erfinden
und ausstatten, getreu dem Prinzip „Erinnern, denken, erzählen“.
Dennoch ist der Partner von außen wichtig, der Regisseur, der animiert,
kontrolliert, vielleicht auch mal bremst, damit die Ideen nicht ins Uferlose
schießen. Der äußere Einfluss kam in diesem Fall vom
belgischen Regisseur Pat van Hemelrijck, der es verstand, die Kreativität
und das schauspielerische Talent der drei Ernst-Busch-Absolventinnen in
einer wundervoll satirischen Parabel auf die Medienwelt zu bündeln.
Alexandra Kaufmann, Eva Kaufmann und Melanie Sowa, die sich seit ihrem
ersten Auftritt beim Internationalen Figurentheater-Festival 1995 in Erlangen
eine feste Fangemeinde erspielt haben, überraschen dieses Jahr mit
amüsanten „Clips aus der himmlischen TV-Fabrik“.
Drei heilige Schwestern befinden sich auf einem Beobachtungsposten, irgendwo
auf der Erde, um IHN von da aus zu informieren. Sie dürfen den Raum
nicht verlassen, sie dürfen nicht sprechen, sie dürfen nicht
lügen und doch müssen sie IHN auf dem Laufenden halten und amüsieren.
Das sind die Regeln. ER, der Züge von Big Brother trägt, blickt
in Gestalt zweier großer Augen aus Monitoren auf die heiligen Schwestern
herunter. Oder steht ER nicht doch für die Masse der Zuschauer, die
nach mehr, nach schnellerer und sensationellerer Ware schreit? Für
IHN sind die Schwestern die Fernsehstation „3 Zap“, sein eigener
Privatsender, bei dem ER je nach Laune Nachrichten, Sport oder Kochsendungen
bestellen kann. Die Schwestern haben genau drei Minuten Zeit, um das gewünschte
Sendekonzept auf die Beine zu stellen. Wegen der auferlegten Schweigepflicht
dient eine wirbelnde Collage von audiovisuellen Schnipseln, Papierschnipseln,
Web Cam-Schnipseln und sonstigen Schnipseln als Kommunikationsgrundlage.
So verfolgt jeder Zuschauer im Laufe des Abends seine „eigene Sendung“.
Dieses gebastelte Programm läuft so lange weiter, bis ER einschläft.
Eine kurzweilige Collage aus Handarbeit und neuen Medien.
„Sacres Sœurs liefert absurde Komik à la Monty Python.
Das multimediale Spiel von Kasoka lebt vom permanenten Augenzwinkern.“
Berliner Morgenpost
You may not leave the room. You may not speak.
You may not lie. And yet, you have to keep HIM informed and amused. Those
are the rules. Three sacred sisters provide a bizarre TV programme for
Big Brother in the world of the media.
Spiel: Alexandra Kaufmann, Eva Kaufmann, Melanie
Sowa
Regie: Pat van Hemelrijck
Ausstattung: Pat van Hemelrijck, Kasoka
Technik: Werner Wallner
|