// ca. 80 Minuten |
Hotel
Modern, Niederlande Eine Koproduktion mit Sauermuziek und Productiehuis,
Rotterdam Eine Landschaft aus Sägemehl, rostigen Nägeln, Erde, Pappdeckeln,
Stofffetzen. Petersilienwälder und Zahnbürstenbüsche. Würde
man nur den großen Tapeziertisch betrachten, auf dem das niederländische
Theaterkollektiv Hotel Modern das anrichtet, es wäre höchstens
ein „Krieglein“, was uns als „The Great War“ präsentiert
wird, ein niedliches So-Als-Ob mit winzigen Figuren, Streichhölzern
und fragilen, aus Papier gefalteten Häuschen. Aber Hotel Modern hat
den Live-Animations-Film erfunden. Die Miniatur-Landschaft ist eigentlich
Filmkulisse und unser Blick ist meist absorbiert von den Schrecken, die
sich auf der viel größeren Leinwand abspielen. Die Modell-Szenerie
wird gefilmt, live am Mischpult geschnitten und auf die Leinwand projiziert.
Und plötzlich mutiert die kleine Idylle zum Schlachtfeld, aus einem
Aquarium wird der Ozean, in dem U-Boote versenkt werden, Stiefel stapfen
durch den Matsch im Schützengraben, Wunderkerzen markieren Flakfeuer.
Der Ton wird mit einfachsten Mitteln ebenfalls live erzeugt, verfremdet
und verstärkt, so dass das harmlose Entzünden eines Streichholzes
klingt, wie austretendes Gas. Alles zusammen wächst sich auf der
Leinwand zu bedrohlicher, lebensechter Größe aus und alles
fällt, wie in einem echten Krieg, der Zerstörungswut anheim. For “The Great War”, an epic about the First World War, Hotel Modern invented a theatre form called “live animation”. The performers, live and in front of the audience, use beans, mud, smoke bombs, brushes and parsley to create and manipulate miniature battlefields and other landscapes. Filmed by cameras and projected onto a movie screen, these miniature battlefields become hyper-realistic war scenes. Performer: Herman Helle, Arlène Hoornweg,
Pauline Kalker, Michiel Deijmann
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