Presseinformation 24. Mai 2009
Erlangen, 24. Mai 2009
16. Internationales Figurentheater-Festival
Erlangen / Nürnberg / Fürth / Schwabach
15. bis 24. Mai 2009
25.000 Besucher bei Deutschlands größtem Festival für Figuren-, Bilder- und Objekttheater
Besucherrekord in allen vier Festivalstädten
Am Sonntag, 24. Mai, ging das 16. Internationale Figurentheater-Festival Erlangen, Nürnberg, Fürth, Schwabach zu Ende. Die Veranstalter ziehen ein sehr positives Fazit: Zehn Tage lang präsentierten 65 Ensembles aus 18 Ländern in weit über 100 Vorstellungen – darunter 16 deutsche Erstaufführungen – die ganze Bandbreite dessen, was heute unter den Begriffen Figuren-, Bilder- und Objekttheater an den Schnittstellen zur Bildenden Kunst, zu Tanz und zur Performance-Kunst verstanden wird. Wie kein anderes Festival im deutschsprachigen Raum spiegelt das Internationale Figurentheater-Festival die Entwicklungen und Tendenzen in diesem lebendigen und innovationsfreudigen Genre wider und erreicht damit ein immer breiteres Publikum: Mit 25.000 Besuchern im Städtegroßraum wurden die Erwartungen der Veranstalter im Jahr des 30-jährigen Festival-Jubiläums weit übertroffen.
In Erlangen – traditionell Zentrum des Festivals – waren nahezu alle Veranstaltungen ausverkauft, die Zahl von 15.000 Besuchern ist hier kaum noch zu steigern. In Zukunft wären in der Gründungsstadt wohl weitere Veranstaltungen notwendig, um das stetig wachsende Interesse befriedigen zu können. Auch in Nürnberg konnten in diesem Jahr mit 4.500 Besuchern – Open-Air-Aktivitäten und Ausstellungen nicht mitgerechnet – rund 5 Prozent mehr Zuschauer gezählt werden als jemals zuvor. Der Festsaal des Künstlerhauses wurde als neuer Spielort gut angenommen, hinsichtlich einer Etablierung des Künstlerhauses als ein neues Festivalzentrum sehen sich die Nürnberger Veranstalter auf einem guten Weg. Einen signifikanten Besucherzuwachs kann die Stadt Fürth vermelden: Aufgrund eines stets gut besuchten Kulturforums und drei hervorragend ausgelasteter Vorstellungen im Stadttheater kann mit 3.800 Besuchern auch aus Fürth ein neuer Rekord gemeldet werden. Schwabach, die kleinste Festivalstadt, hat ihr Format gefunden: Zu 15 Veranstaltungen aus dem Bereich des Papiertheaters – fast alle ausverkauft – kamen rund 1.000 Zuschauer in das Schwabacher Bürgerhaus, neben Fachbesuchern auch auffällig viele Besucher aus den anderen Städten der Festivalregion.
Neben den Festival-Lieblingen Neville Tranter/Stuffed Puppet aus den Niederlanden, dem französischen Theatermagier Philippe Genty und der Berliner Familie Flöz zählten Nico and the Navigators mit „Obwohl ich Dich kenne“, die Dudapaiva Company mit „Malediction“, der Medienkünstler Kurt Hentschläger mit „Feed“, das Puppentheater Halle mit „Buddenbrooks“, die russische Gruppe Akhe mit „Gobo. Digital Glossary“, Yvette Coetzee mit „Keine Palmen. Keine Löwen. Keine Affen.“, Christian Weises „Hintergarten“, Alvis Hermanis / Jaunais Rigas Theater mit „Sonja“ und Hotel Modern mit „Garnalen Verhalen“ zu den Höhepunkten des Programms. Kontrovers diskutiert wurden die Inszenierungen der radikalen Französin Gisèle Vienne „Showroomdummies“ und „Jerk“, Ulrike Quades Beschäftigung mit der deutschen Geschichte in „The Wall“ und die belgische Needcompany mit ihrem „Porcelain Project“.
In seiner 30-jährigen Geschichte hat das Internationale Figurentheater-Festival immer wieder gezeigt, wie lebendig die Figuren-, Objekt- und Bildertheaterszene ist und wie überraschend die Begegnungen mit Tanz, Bildender Kunst und Neuen Medien, wie neue Formen und Theatersprachen erfunden werden und vom zeitgenössischen Figurentheater in die gesamte Theaterlandschaft ausstrahlen. Die kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen den Festivalstädten wird mit einem weiter wachsenden Publikumsinteresse belohnt. Die städtischen Haushalte werden in Zukunft alleine jedoch nicht ausreichen, Qualität und Quantität des Festivalprogramms zu erhalten. Neben den diesjährigen Sponsoren, der Sparkasse Erlangen und der Siemens AG, werden in Zukunft weitere Partner gefunden werden müssen.
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