gruppen-/stückdetail

| zurück

Figurentheater Wilde & Vogel + Christoph Bochdansky / Deutschland + Österreich
FAUST spielen || ca. 75 min

Eine Koproduktion mit dem FITZ! Zentrum für Figurentheater Stuttgart und dem Lindenfels Westflügel Leipzig

Goethe. Faust. Fünfter Akt. Offenes Feld: Zusammengesunken kauert der Greis in einer Ecke des Bühnenraums. Weder Mangel, Not noch Schuld konnten ihm etwas anhaben. Doch die Sorge macht ihm zu schaffen. Als vogelartiges Wesen tritt sie an den Doktor heran, blendet ihn mit langem Stachel und zieht sein Augenlicht als blutig-roten Faden aus den leeren Höhlen. Auf seine Innenwelt zurückgeworfen, besinnt sich Faust auf die Stationen seines Lebens. Eine retrospektive Achterbahnfahrt durch eine unheilige Existenz beginnt.
Weib, Wissenschaft und Welt: jeglicher Besitzanspruch wird in Fausts Tod ad absurdum geführt. Die glückliche Vision einer freien Zukunft auf errungenem Grund: eine geplatzte Tüte gefüllt mit Staub. Bleibt etwas nach dem Debakel? Und wir, wissen wir noch, was eine Seele ist? Und welcher arme Teufel wird uns noch irgendetwas dafür geben, wenn sie uns selbst nichts mehr wert ist?
Musikalisch herausgefordert und beleuchtet von Charlotte Wildes live bespielten Klang-Installationen, sind die Figurenspieler Christoph Bochdansky und Michael Vogel wieder einmal mit legendärem Kaspermut zu jeder Schandtat bereit. Wie schon vor vier Jahren in ihrem grandiosen „Sommernachtstraum – reorganisiert“ bringen Michael Vogel und Christoph Bochdansky ihre völlig unterschiedlichen Spielweisen vereint zu besonderem Leuchten. Nun widmen sich die beiden Virtuosen dem Faust, irrlichternd und flackernd zwischen derbem Schwank, Travestie und packendem Bildertheater. Ironisch durch und durch, darin aber mit größter Ernsthaftigkeit, zerlegen sie die zwei Teile der Tragödie, um sie anschließend zu einem Faust’schen Kopfkino zusammenzusetzen. Ehrfurcht vor dem literarischen Denkmal ist dabei nicht zu spüren, aber Respekt. Respekt vor einem grandiosen Scheitern. Denn so deutlich wie in dieser Inszenierung wurde die Lächerlichkeit des Strebens nach Wahrheit und Erfüllung selten zum Ausdruck gebracht.
„Nicht mal der Schluss ist optimistisch. Denn mit Faust, von dem nur ein wenig Staub blieb, löst sich in einer geplatzten Tüte auch die Hoffnung auf. Die ultimative Einsicht: Hölle ist überall. Eine große, wunderbare Geschichte – wunderbar als großes Theater inszeniert.“ Leipziger Volkszeitung, Oktober 2008


As they did four years ago with their wonderful “A Midsummer Night’s Dream – reorganized”, Michael Vogel and Christoph Bochdansky unite their completely different ways of performing to create a special glow. Now the two virtuosi apply themselves to Faust, flickering like will-o’the-wisps between bawdy stories, travesty, and enthralling image theater.

 www.figurentheater-wildevogel.de
 www.bochdansky.at



Ausstattung und Spiel: Christoph Bochdansky, Michael Vogel | Regie: Christiane Zanger | Live-Musik: Charlotte Wilde

Diese Veranstaltung wird ermöglicht durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ im Rahmen der Gastspielförderung aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Kultur- und Kunstministerien der Länder.


Bild1

Bild2

Bild3

| zurück

 

-
22.05.2009, um: 20:45 h
|| Glocken-Lichtspiele

-
23.05.2009, um: 20:00 h
|| Kulturforum, Große Halle


Gruppe-/Stückvorschau
|| mehr Bilder


Danke

 
Druckansicht / Print
zu den Favoriten hinzufügen
Home-URL dieser Seite