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Alvis Hermanis / Jaunais Rigas Theater / Lettland
Sonja || ca. 100 min
in russischer Sprache mit deutscher Übersetzung

Nach der gleichnamigen Novelle von Tatjana Tolstaja


Zwei Typen mit Nylonstrümpfen über dem Gesicht, Plastiktaschen über den Schultern, öffnen Schubladen, durchwühlen den Wäscheschrank. Ein Einbruch. Doch plötzlich ist es um sie geschehen: während der eine in Fotoalben blättert, nascht der andere Marmelade. Das Grammofon wird in Betrieb genommen. Nicht die Einbrecher bemächtigen sich der Beute, die Dinge scheinen von ihnen Besitz zu nehmen. Einer der Einbrecher verwandelt sich in eine Bewohnerin Leningrads der 30er-Jahre, der zweite Einbrecher beginnt ihre, Sonjas Geschichte zu erzählen: Sonja ist ein wenig beschränkt, ein wenig hässlich und sehr einsam. Eines Tages erhält sie einen Liebesbrief, glühend und ernsthaft – ihr Herz steht in Flammen! Sie ahnt nicht, dass die bösartige Ada mit ihren Freunden den Brief geschrieben hat ...
Die von Tatjana Tolstaja erschaffene Figur vereint große Gegensätze in sich: eine unansehnliche äußere Erscheinung und ein hochsensibles Gemüt, ein hartes Leben und eine zarte Seele. Nicht zuletzt aus diesem Grund hat der lettische Regisseur Alvis Hermanis, 2003 mit dem „Young Directors Award“ der Salzburger Festspiele und 2007 mit dem Europäischen Theaterpreis ausgezeichnet, einen männlichen Darsteller gewählt, um diese Antipoden deutlich werden zu lassen.
Wie bereits in „Long Life“, mit dem das Jaunais Rigas Theater 2007 in Erlangen zu Gast war, spielen Bühnenbild und Ausstattung, die auf russischen Flohmärkten zusammengesucht wurden, in ihrer Besonderheit und Authentizität eine herausragende Rolle: „Das, was man wirkliches Leben nennen könnte, spielt sich zu Hause in Privaträumen ab. Dort wird ein Teil des Menschen sichtbar, der außerhalb immer verborgen bleibt. Der Blick ins Private ist aber auch immer ein Einbruch in ein Leben.“
„Ja, wir lachen, weil vieles ungeheuer komisch ist, keinen Moment jedoch über die Figur Sonja. Gerade darin besteht das Geheimnis von Hermanis’ Kunst. Und wir kommen aus dem gebannten Zuschauen gar nicht heraus.“ Die Welt, Mai 2007


Sonja is a little dense, a little ugly, a little lonely. But she does have some talents: she is an excellent cook and seamstress, and is great at getting on people’s nerves. Then one day she receives a love letter, passionate and serious, and Sonja’s heart is aflame. Little does she realize that the letter was written by the evil Ada … The Latvian director Alvis Hermanis takes a Russian prose text and translates the famous novella by Tatjana Tolstaya into his incomparable theatrical language.



Darsteller: Gundars Abolinš, Jevgenijs Isajevs | Regie: Alvis Hermanis | Bühne und Kostüme: Kristine Jurjane | Ton: Andris Jarans | Licht: Krišjanis Strazdits | Technik: Janis Smirnovs, Karis Tone | Stage-Manager: Linda Zaharova

externer Linkwww.jrt.lv

Bild1

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21.05.2009, um: 20:00 h
|| Redoutensaal

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22.05.2009, um: 19:00 h
|| Redoutensaal


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